Nachgedanken des Wanderwartes zum Bodensee-Kanu-Marathon 2017

Der diesjährige Marathon stand unter ganz besonders guten Vorzeichen was das Wetter anbelangt. Dies ist immer meine größte Sorge. Doch die Prognose war sehr gut und tatsächlich hat sich das Wetter auch daran gehalten. Sonne, wenig Wind und trotzdem noch nicht heiß, ca. 26 Grad.

Bedingt durch die Pfingstferien in Baden-Württemberg und Bayern haben einige Paddler nicht teilnehmen können. Unser Marathon findet immer am zweiten Samstag im Juni statt. Daher waren letztlich „nur“ 202 Paddler am Start. Die meisten treue, vertraute Gesichter, Freunde, die seit Jahren immer wieder dabei sind. Entsprechend entspannt war das ganze Wochenende. Es gab einfach weniger Gedränge und Wartezeiten. Der KC Singen und der Dinnele-Bäcker hatten mit mehr Konsumenten gerechnet, doch beide haben die Gäste mit ihren Speisen aufs Beste bedient. Der KC Singen bot erstmalig selbst die regionale Spezialität „Maultaschen“an.

Das Rennen selbst startete zur üblichen Zeit: Punkt 9 Uhr erfolgte der Startschuss.

Die Kritikpunkte, die es gibt, möchte ich aufzählen.

1. Wir haben als Veranstalter vorgeschrieben, dass eine Schwimmwesten-Tragepflicht besteht. Die meisten haben sich zwar daran gehalten, aber eben leider nicht alle. Dies könnt ihr auf den Zielfotos selbst sehen.

2. Wieder haben sich anscheinend einige „Sportler“ unfair verhalten und sind trotz unserer Reglements und dem Hinweis bei der Fahrtenbesprechung durch das Naturschutzgebiet gefahren. Wir werden im nächsten Jahr in diesem Bereich ein weiteres Boot positionieren und dieses Fehlverhalten dokumentieren. Diese Paddler werden aus dem Ranking herausgenommen, d.h. auf einer separaten Liste werden die gefahrenen Zeiten der betreffenden Personen zwar aufgeführt, aber in der offiziellen Auswertungsliste erscheinen diese nicht mehr.

3. Nach dem Rennen haben sich fast alle daran gehalten, um den gesperrten Badebereich herum zu paddeln um zur Aussatzstelle im Strandbad zu gelangen. Aber eben auch hier leider nicht alle …

4. Ein Paddler hat es geschafft, das Rennen abzubrechen und unsere Notfall- und Kontaktnummer nicht zu benutzen. Auch hat er es nicht für nötig befunden, das ORGA-Team zu informieren. Erst als ich mit dem Lautsprecher über den Platz gegangen bin und gefragt habe, ob jemand diesen „Sportkameraden“ kennt oder gesehen hat, haben wir in Erfahrung bringen können, dass er schon ca. seit zwei Stunden auf dem Platz ist …

Leider können uns die oben genannten Vorfälle große Probleme mit der Wasserschutzpolizei und auch der DLRG bereiten, denn dies wird so gewertet, dass wir als Veranstalter unsere Aufsichtspflicht und Verantwortung für diese Veranstaltung nicht vollumfänglich erfüllen. Im schlimmsten Fall könnten wir mit Auflagen belegt werden (die Bereitstellung weitere Begleitboote etc.), die es uns unmöglich machen könnten, diese Veranstaltung weiter durchzuführen. Deshalb unsere dringende Bitte: haltet euch bitte an die Reglements!

Abgesehen von diesen Kritikpunkten war es eine sehr schöne und harmonische Veranstaltung.
Die Aussteller hatten viele Möglichkeiten, ihre Testboote in Einsatz zu bringen und die Gäste haben im Umkehrschluss reichlich von diesem Angebot Gebrauch gemacht.

Zu guter Letzt war sogar die Siegerehrung erstmalig vorzeitig. Daran ist zu erkennen, dass wir immer wieder an Verbesserungen arbeiten.

Unter den Teilnehmern war diese Jahr auch wieder ein Rollstuhlfahrer. Dieser konnte mit Unterstützung der DLRG und des neuen Strandbadpächters über deren Steg einsteigen. Er war mit seiner Trainerin im Zweier unterwegs.

Danke sagen möchte ich dem KC Singen und seinen fleißigen Helfern, die zahlreich diese Veranstaltung unterstützt haben. Auch ihre Freundlichkeit den Gästen gegenüber wird immer wieder sehr gelobt.

Aber auch Danke an die Mitglieder von anderen BKR-Vereinen, die uns tatkräftig geholfen haben, diesen Marathon zu organisieren und durchzuführen.

Ich nehme für mich mit, dass es ein tolles Wochenende war. Die üblichen Probleme in der ORGA, teils auch mit heftigen Diskussionen, gehören einfach dazu, doch nachdem ich wieder so vielen glückliche Menschen begegnet bin, sage ich, die ganze Arbeit hat sich allein schon deswegen gelohnt!

Andreas Mattes

BKR-Wanderwart