Nachgedanken des Wanderwartes zum Bodensee-Kanu-Marathon 2016

Dieses Jahr war, wie fast immer, das Hauptproblem: Wie wird das Wetter am Wettkampftag?

2015 hatten wir Gewittervorhersagen. Dieses Jahr war Regen vorhergesagt. Das Rennen fand planmäßig statt, denn es gibt auch bei Regenwetter die passende Ausrüstung!
Am Samstag Morgen regnete es bis gegen 8:30 Uhr. Die Fahrtenbesprechung fand noch im Regen statt. Eingebootet werden konnte dann bei gutem Wetter.

Beim Start gab es allerdings zwei Probleme: Das Starterfeld zog sich über den halben Untersee und dann fragte mich der Startschießer, ob er einmal einen Probeschuss abfeuern solle. Da es noch 10 Minuten bis zum Start waren, sagte ich ihm, dass er das gerne tun könne. Gut war das allerdings nicht, denn daraufhin machte sich im Feld eine gewisse Unruhe breit.
Um 8:58 Uhr begannen die ersten Teilnehmer bereits zu starten. Daraufhin, um 8:59 Uhr, erfolgte dann der „richtige“ Startschuss. Naja…

Wenn dann „alle weg sind“, können wir vom Orgateam kurz durchatmen – die Anmeldung war bereits um 6:30 Uhr besetzt –, die Begleitboote und die Bojen müssen in Position gebracht werden. Um 10:15 Uhr müssen dann auch die Positionen auf dem Gerüst und dem Zielboot besetzt sein.
Anfangs hatten wir gutes Wetter, auch wenn mit dem Fernglas sichtbar war, dass vor der Reichenau das übliche Kabbelwasser war; der Wind vom Rhein herauf provoziert dort meist ein leichtes Wellenspiel.
Das führt auch immer wieder zu Kenterungen, vorrangig bei den Booten, die über keine Spritzdecke verfügen! Naja….

Und dann kam das Gewitter!

Bei uns in Iznang waren es nur zwei Blitze, nicht sonderlich heftig, aber der Regen hatte es dann ordentlich in sich!

Kompliment an alle Kanuten, die diesem Wetter trotzten!

Danke an alle, die unseren Anweisungen folgten und unsere Notfallnummer nutzten, um sich abzumelden oder über ihre Situation oder die der Paddler, die in Not geraten sind, zu informieren.

Vor der Hornspitze haben wir zwei Motorboote eingesetzt, um den Marathonfahrern eine Orientierung zu geben und um die Umfahrung des Naturschutzgebietes zu kontrollieren. Leider hatte eines davon einen Motorschaden und musste vorzeitig in den Iznanger Hafen geschleppt werden.

Nach dem Zieleinlauf hielten sich die meisten Kanuten auch an die Umfahrung des Badebereichs des Strandbades. War zwar dieses Jahr kein Badebetrieb, so ist es trotzdem sinnvoll, das Ausbooten am Ende des Badegeländes durchzuführen. Wir alle respektieren damit auch das Hausrecht des Pächters des Strandbades!

Gegen Ende des Rennens kam es dann erneut zu Unklarheiten. Das Ende der Zeitnahme war auf 15 Uhr festgelegt. Wir haben aber angesichts der Wetterlage auf 15:30 Uhr verlängert, wobei unsere Regie noch bis 15:45 Uhr bereit saß. Es war in den vergangenen Jahren tatsächlich auch schon bei 7 Stunden Wettkampf. Dies wurde auf 6 Stunden reduziert. Im Internet stand auch noch 16 Uhr, aber offiziell sollte die Zeitnahme um 15 Uhr enden. Darüber waren einige Paddler (zu Recht!) erbost, denn dadurch kam ihre Zeit und ihre Leistung nicht mehr in die Wertung. Diejenigen, die das betrifft, mögen uns bitte die Startnummer und gefahrene Zeit mitteilen, dann werden wir euch selbstverständlich nacherfassen.

Dazu möchte ich ergänzen: 42 Kilometer in 6 Stunden ergibt eine Durchschnittsgewindigkeit von 7 km /h. Ok, ambitioniert!

Andererseits haben wir auf der 42-Km-Distanz auch ein Rennen und im Grunde keine „Wanderfahrt“. Diejenigen, die sich das (auch in dieser Zeit) nicht zutrauen, können alternativ den Halbmarathon fahren.

Die DLRG hat uns auch dieses Jahr gut unterstützt! Sie haben u.a. einen Zweier, der „abgesoffen“ ist, zurück nach Iznang gebracht und einen Surfski-Fahrer, der 250 m vor Hemmenhofen den Wiedereinstieg in sein Boot nicht mehr schaffte, geholfen. Der Fahrer trug Gottseidank eine Schwimmweste, so wie wir es in unseren Reglements erstmals vorgeschrieben haben. Dazu muss erwähnt werden, dass ein Paddler bei dem Gekenterten geblieben ist, während andere Paddler, davon völlig unbeeindruckt, einfach vorbei gefahren sind

Die DLRG erhält übrigens jedes Jahr vom BKR eine Spende für ihren Einsatz; dafür, dass die Boote auch bei schlechtem Wetter einsatzbereit sind. Ansonsten wären die DLRG´ler bei schlechtem Wetter zu Hause und würden im Alamierungsfall erst dann zu den Einsatzboote fahren. So sind die Boote während der ganzen Veranstaltung besetzt und bereit!

Die Siegerehrung war – wie jedes Jahr – leider wieder etwas verspätet! Wir sind allesamt Laien, aber wir arbeiten daran, dies zu verbessern!

Auffallend ist, dass die Zahl der Surfskis von Jahr zu Jahr zunimmt! Das eingesetzte Bootsmaterial ist sehr hochwertig, „normale“ Wanderboote werden immer weniger.

Zum Schluss ist mir noch sehr wichtig, mich bei den zahlreichen Helfern des KC Singen zu bedanken! Sie haben wieder maßgeblich dazu beigetragen, dass die Teilnehmer sich rundum wohlgefühlt haben.

Danke ebenfalls an das Team des BKR, die das Rennen durchgeführt haben und vor und nach dem Rennen viel Freizeit dafür eingesetzt haben.

Gefreut hat mich auch die positive Resonanz der Kanuten. Viele wollen nächstes Jahr wieder dabei sein!

Dann bis zum 10. Juni 2017!

Andreas Mattes