20. Bodensee-Kanu-Marathon in der Lokalpresse

Mit 252 Kanuten in 212 Booten neuer Teilnehmerrekord!

Joachim Eberhard vom Kanusport im VfB Friedrichshafen gewinnt Marathon!

Nachdem der Tscheche Zástera, der 2012 und 2013 auf der 42km Distanz gewann, wegen einer termingleichen Veranstaltung in Tschechien leider nicht zur Titelverteidigung antrat, konnte sich dieses Jahr mit einer Bestzeit von 3:27,41h Joachim Eberhard vom Kanusport im VfB Friedrichshafen gegen eine Konkurrenz von 56 Booten durchsetzen und den Wanderpokal wieder an den See zurückholen. Er hat damit zwar die Bestzeit seines Clubkameraden Thomas Zachert (Sieger 2011 mit 3:31h), nicht jedoch den letzten Streckenrekord des Tschechen von 3:24h geschlagen. Zweitplatzierter auf der 42km Strecke wurde Holger Siebke (3:33,47) aus Hamburg, Dritter Frank Bürgel (3:36,42) vom Lindauer KC. Bei den Damen siegten auf der langen Distanz der Reihe nach: Andrea Forrer (DBC Eglisau 4:39,49), Anita Suter (SKC 5:00,49) und Uta Jäckel (KG Stuttgart 5:13,09). Im wahrsten Sinne des Wortes „herausragend“ zwischen den Teilnehmern war Stefan Haldemann, der in stehender Position als „SUP – Stand up Paddler“ die 42km in 5:11,35h auf einem 14-Fuß-Board bewältigte und auf Rang 39. landete. „Ich bin der einzige SUP-Paddler im KC Rapperswil-Jona und betreibe da auch eine SUP-Schule. „Mein Wunsch wäre es, Nachahmer zu finden und irgendwann beim Marathon eine eigene Wertungsgruppe zu bekommen. SUP ist eine kräftezehrende sportliche Herausforderung, da man durch die stehende Position dem Wind eine große Angriffsfläche bietet“, so Haldenmann. Auf der Halbmarathon-Strecke starteten weitere 138 Sportler und brachten den Organisatoren des Bodenseekanurings einen neuen Teilnehmerrekord von insgesamt 212 Booten mit 252 Kanuten. Die Zahl der Teilnehmer zeugt nicht nur von einer alljährlich steigenden Beliebtheit des Kanusports sondern ist gleichzeitig Ausdruck des Lobes und der Anerkennung für das tolle Management des BKR-Orga-Teams und des KC Singen als gastgebenden Verein. Bemerkenswert auch das Alter der Teilnehmer, so fuhren zum Beispiel die 12jährige Mathilda Oestert von der Paddlergilde Amäneburg und der 79jährige Dietmar Proksch vom WV Fischbach beide die Halbmarathon-Strecke. Die mit Abstand längste Anreise hatten Antje Schoknecht und Petter Hukkanen (K1 Halbmarathon) aus Stockholm, die nach einer Bodensee-Umrundung im Juni letzten Jahres überall wo sie anlandeten vom Marathon hörten, und nun 2014 extra ihren Urlaub passend terminierten, um dabei zu sein. Besonders hat sich das Orgateam auch über die Anmeldung eines Teilnehmers aus Toronto gefreut. Er lebt schon seit über 30 Jahren in Toronto und hat seinen geschäftlichen Termin in der Schweiz extra so gelegt, dass er beim Marathon mitmachen konnte. Wenn es klappt, will er im nächsten Jahr wieder dabei sein. Mit Sportlern aus der Schweiz, Frankreich, Italien, Ungarn, Schweden, Kanada und Deutschland, kann sich der Kanu-Marathon des BKR hinsichtlich seiner Internationalität auf dem See durchaus sehen lassen. Für Gesprächsstoff beim anschließenden Paddelhock sorgten auch zwei Kenterungen. So querte der 14jährige Adrian Ardioli (Basiliskpaddler) nach einem Krampf im Arm die Ziellinie schwimmend, lies sich aber von zu Hilfe eilenden Paddelkameraden nur dadurch unterstützen, dass sie sein Boot samt Zubehör einsammeln durften. Obwohl an diesem Vormittag ideales Paddelwetter mit wenig Wind und Welle herrschte, wurde einer der neuen 6er-Outrigger vor der Reichenau von einer Seitenwelle umgeworfen und konnte nur mit Hilfe des zweiten 6er-Outriggers, der gerade in der Nähe war, wieder aufgestellt werden. Die Paddler stiegen danach wieder ein und setzten ihre Tour ohne den Einsatz von Rettungskräften fort. Die Podestplätze im Halbmarathon errangen bei den Herren: 1. Reiner Möde KC Rostock (1:42,56), 2. Matthias Fluri (1:47,59), 3. Wolfgang Pfitzenreuter Raunheim (1:48,20) und bei den Damen: 1. Victoria Tippelt Faltbootclub Hof (2:06,50), 2. Antje Schoknecht Stockholm (2:16,35), 3. Bea Fink Kanuschule Bodensee (2:23,37).

Südkurier 18.6.2014